Portallösungen, Web Content Management Systeme, Social Collaboration und wie die Lösungen auch immer heissen; es gibt auf jedenfall eine grosse Vielfalt an Angeboten. Nicht jede Software deckt Endanwenderbedürfnisse und Unternehmensanforderungen gleich gut ab. Um den aktuellen Markt eingermassen abzuschätzen und die verschiedenen Produkte einzuordnen, nehme ich mir oft die Content Technology Vendor Map zu Nutze. Diese gibt meiner Meinung nach einen sehr guten, groben Marktüberblick.

Sehr stark vertreten sind vorallem die grossen, globalen Player: Opentext, IBM, Microsoft, Oracle und mittlerweile auch HP mit dem Zukauf von Autonomy. Interessant an der Map ebenfalls, der SharePoint spezifische Stream. Für SharePoint gibt es mittlerweile einige Firmen, die sich auf einen gewissen Bereich von SharePoint spezialisiert haben. Je nach Einsatzgebiet von SharePoint ist es in der Tat notwendig, solche ISVs zu berücksichtigen. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit AvePoint gemacht, welche eine umfassende Palette von Tools für das Management und die Administration rund um SharePoint bietet.

Grundsätzlich verfolgen die erwähnten Player vorallem die Integration; sprich, durch eine Konsolidierung der Applikationslandschaft sollen Kosten eingespart werden. Bei den kleineren Mitstreitern handelt es sich meistens um ganz spezifische, aber sehr raffinierte Nischenlösungen. Erwähnenswert sind sicher das sehr gelobte, noch junge Drupal.

Wichtig erscheint mir, dass die Unternehmenanforderungen sehr genau abgeklärt werden; insbesondere sollen Business Abteilungen und Key Players die Möglichkeit erhalten, ihre Bedürfnisse klar darzulegen. Daraus folgt dann eine Evaluationsphase.

Gibt es Empfehlungen aus Eurer Sicht? Womit habt ihr schon gearbeitet. Postive und Negative Erfahrungen gemacht?

Quelle: http://www.realstorygroup.com/vendormap

Seit letztem Herbst darf ich ein weiteres Projekt als Technical Consultant mitbegleiten. Es handelt sich um eine nicht unbekannte Materie, nämlich die Implementierung einer SharePoint 2010 Umgebung auf grüner Wiese. Wie viele IT Projekte führen insbesondere Applikationsprojekte wie es SharePoint ist, fast nur mit der Akzeptanz der Endbenutzer zum Erfolg. Viele Softwareprojekte sind in der Vergangenheit genau desshalb gescheitert, weil der Faktor Mensch zu wenig beachtet wurde bzw. die Softwareentwicklung zu wenig oder gar nicht auf die Bedürfnisse der Endbenutzer einging.

Obwohl ich nicht der Freund von monatelangen Vorprojektstudien bin, haben wir uns entschlossen, aufgrund der Firmengrösse und der international verteilten Teams, zwei bis drei Monate für das Requirements Engineering zu planen. Während dieser Zeit hat das Vorstudienteam Workshops mit unterschiedlichsten Business Abteilungen durchgeführt und die Endbenutzeranforderungen aufgenommen. Um die Workshops möglichst zeitsparend und effizient durchführen zu können, hat das Vorstudienteam bereits eine Liste von SharePoint Features (Tasks, Workflows, Announcements, Versioning, Discussions, Alerts, Dashboard, Wiki, Calendar, Search, etc.) sowie die Informationsarchitektur aufbereitet. Gleichzeitg wurde eine provisorische LAB Umgebung aufgebaut mit wenig Corporate Identity (Logo) und etwas mehr Informationsarchitektur (Firmenorganisation), so dass sich die Endbenutzer in diesem neuen Tool wiederfinden.

Während den Workshops ging es darum, kurz die Absichten zu schildern, also die Einführung einer weltweiten Kollaborationssoftware und anschliessend möglichst rasch in die Themen einzusteigen, wo der Schuh heute drückt bzw. wo SharePoint Abhilfe schaffen könnte. Die Feedbacks waren grossartig, worauf das Vorstudienteam auf einer soliden Basis das technische Engineering (Infrastruktur und Applikationsentwicklung) erstellt werden konnten.

Seit Mitte Februar ist nun die offizielle Implementation am laufen.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit SharePoint Projekten gemacht? Erfolgte ebenfalls ein Requirements Engineering oder eher eine Kamikaze Methodik?

SharePoint bietet fundierte Möglichkeiten Teams miteinander zu verbinden und anspruchsvolle Kollaboration zu ermöglichen. Jedoch ist SharePoint noch lange nicht nur auf Kollaboration begrenzt.

Bei diesem Auftrag ging es darum, via Pass-Through User Authentication Exchange Mailboxen inklusive Kalender, Mails und Aufgaben in SharePoint 2010 anzuzeigen. Heute müssen sich die Endbenutzer zweimal authentisieren.

Um diese Two-Time-Authentication zu unterbinden und gleichzeitig die Usability und das Verhalten zu verbessern, wird das SharePoint integrierte OWA WebPart verwendet. Dieses verlangt nach einer Integreated Windows Authentication (IWA). Die heute eingesetzte Authentisierungsmethode von OWA ist jedoch mittels Forms-Based-Authentication umgesetzt (https://webmail.domain.ch/owa) auf Port 443.

Eine mögliche Lösung sieht nun vor, dass ein zusätzlicher Virtual Host (VHost) auf dem Exchange Server mit einem Nicht-Standard-Port implementiert wird (https://webmail.domain.ch:44381/owa). Der Nachteil dieser Lösung ist ersichtlich. Es wird nur mittels IWA authentisiert. Allerdings genügt die Lösung durch die SSL Verschlüsselung durchaus heutigen Sicherheitsstandards.

Es wird also eine zusätzliche Website auf dem IIS vom Exchange 2007 Server eingerichtet mit einer speparaten Port Nummer. (z.b. :44381). Anschliessend wird ein zusätzlicher Eintrag erstellt auf welchem IWA eingeschaltet ist und exklusiv für SharePoint verwendet wird.